Die Nudeln waren fertig und so rief Quastel Quistel zum Essen. Er sagte nichts von den Vorkommnissen beim Kochen, denn er wollte das Gesicht von Quistel sehen, wenn dieser die Tomatensauce kostete. Dieser Gesichtsausdruck war wirklich sehenswert! Quistel probierte und probierte nochmals und bekam riesengrosse runde Augen. „Was hast du denn da für ein Gewürz gebraucht?“ fragte er neugierig. „Ich weiss es auch nicht.“ antwortete Quastel und erzählte vom Löffelchen neben dem Topf. „Und den Stuhl musste ich auch wieder an den Tisch stellen, der stand vor dem Kochherd.“ Nachdem Bala die Reste aufgegessen hatte, setzten sie sich auf die Gartenbank vor dem Haus und schilderten Willi den Vorfall. Der laufende Baum war schon weit in der Welt herumgekommen, vielleicht konnte er sich einen Reim auf all die Merkwürdigkeiten machen. Willi konnte nicht. Aber das Eichhörnchen rief: „Ich hab da so eine Idee!“ Es wollte nicht hinunterkommen, denn auch wenn Quistel und Quastel jetzt da waren, hatte es eine Riesenangst vor dem Drachen. Sansibar, dem es gar nicht recht war, dass sich das Eichhörnchen so vor ihm fürchtete, zog sich hinter das Haus zurück. Jetzt, wo er nicht mehr zu sehen war, kam das Eichhörnchen zu Quistel und Quastel und setze sich zu ihnen auf die Bank. „Bei uns Eichhörnchen wurden schon immer alte Geschichten erzählt. Wir kennen auch viele Sagen und Märchen. Im Winter sitzen wir oft in unseren Kugelnestern oder Baumhöhlen und erzählen. So geht die kalte Jahreszeit schneller vorbei. Also, genau so wie es bei uns alte Geschichten mit laufenden Bäumen gibt, erinnere ich mich auch an eine Geschichte über unglaublich gut gewürztes Essen.“ „Spann uns nicht länger auf die Folter!“ fiel Quistel dem Eichhörnchen ungeduldig ins Wort. „Wer kann so gut würzen?“ „Es ist nur eine Geschichte und ich hab es bis jetzt genau so wenig geglaubt, wie ich früher geglaubt hätte, das Bäume laufen können. In der Geschichte nennt man sie Wichtel, sie sehen aus wie Menschen, sind aber viel, viel kleiner.“ Von solchen Wesen hatten Quistel und Quastel noch nie gehört und sie konnten sich diese eigentlich auch nicht vorstellen. Doch nachdem, was so alles im Haus geschehen war..... . Ein Wichtel wäre eine mögliche Erklärung. Das Eichhörnchen wusste aus den Geschichten ausserdem, dass Wichtel sich sehr geschickt verstecken, über grosses Wissen verfügen und sehr alt werden sollen. Wie nur könnten sie den geheimnisvollen Besucher dazu bringen sich zu zeigen? Sie fanden keine Lösung und beschlossen schlafen zu gehen. „Morgen ist auch noch ein Tag und davonlaufen wird er hoffentlich nicht, wenn’s denn wirklich ein Wichtel sein sollte.“ meinte Quastel und sie wünschten sich alle eine gute Nacht. Quastel schlief unruhig und träumte von kleinen Männchen, manchmal waren sie ganz dick, dann waren sie spindeldürr, so dass sie sogar durch ein Schlüsselloch gepasst hätten. Mal hatten sie böse blitzende Augen, dann wieder waren es ganz freundliche Gesichter. Sie trommelten auf Pfannen, polterten auf der Treppe und klapperten mit den Töpfen in der Küche........ . Genau in diesem Moment wachte Quastel auf, denn es klapperte wirklich und Quistel war nicht unten, der lag tief schlafend in seinem Bett. Ganz leise schlich Quastel die Treppe runter. Vorsichtig spähte er durch den Türspalt und versuchte irgend etwas zu erkennen. Auf dem Küchentisch brannte eine Kerze und im flackernden Licht sah Quastel ein kleines, in farbenfrohe Tücher gekleidetes Männchen. Es hatte einen freundlichen, aber scheuen Ausdruck im Gesicht und schaute sich immer wieder zur schlafenden Bala um. Das Männchen hatte ein trockenes Stück Brot vor sich und ass es leise. Quastel wagte es nicht sich zu bewegen. Er wollte ihn auf keinen Fall erschrecken. Plötzlich dreht das Männchen den Kopf zur Türe und starrte kurz und entsetzt in Quastels Augen. |