Sansibar hatte sich wieder ins Tenn zurückgezogen, nachdem er zugesichert hatte, beim Holzschleppen zu helfen. So hatten sie noch genug Zeit endlich die Vorfenster einzuhängen und schauten auch noch, welche Arbeiten im Gemüsegarten vor dem Winter erledigt werden mussten. Dabei sahen sie, dass verschiedene Gemüse geerntet werden sollten. Dies brachte Quastel auf eine Idee: „Wir könnten Gemüsespiesse über dem Feuer grillen.“ „Aber dann erst in eine Marinade legen!“ empfahl Wi, „ich würde sie gerne zubereiten.“ So ernteten Quistel und Quastel das Gemüse, schnitten es in Würfel und steckten es auf die Spiesschen, während Wi eine Marinade aus Olivenöl, Rosmarinnadeln, welche er in einem Mörser zerstossen hatte, Thymian, Salz und Pfeffer vorbereitete. Es duftete wunderbar in der Küche und noch besser, als Wi noch eine Spezialmarinade für Sansibars Gemüse zusammenmixte: Sehr viel schwarzen Pfeffer, etwas Salz, noch mehr weissen Pfeffer, scharfes Paprika, Sonnenblumenöl und ein wenig Curry. „Scharf muss es sein, vor allem scharf!“ sagte Wi zu Quastel, als er die Spiesse für Sansibar in die Marinade legte. Brauna musste mehrfach niesen. „Der Pfeffer sticht fürchterlich in der Nase!“ meinte sie und schlug vor: „Wenn wir heute Nachmittag alle zusammen beim—hatschi-- Feuer sind, könnte Wi- hatschi, --hatschi -- seine Geschichte weitererzählen, welche –hatschi--er vor ein paar Tagen unterbrochen hat -schi.“ „Oh, ja!“ jubelte Bala, „Darauf freue ich mich schon die ganze Zeit.“ Als sie losgehen wollten, mussten sie Sansibar doch tatsächlich wecken, er schlief immer noch tief und fest. Wenn jemand diese Gesellschaft aus der Ferne beobachtet hätte, wäre er aus dem Wundern nicht mehr heraus gekommen: Vorne ein Drache mit einem Wichtel auf dem Kopf, einem grossen Korb auf dem Rücken und einem Asthaufen, den er hinter sich herzog. Auf dem Holz hüpfte ein Eichhörnchen hin und her und hatte alle Mühe das Gleichgewicht auf dem schlingernden Stapel zu halten. Dahinter zwei Jungen mit einem kohlrabenschwarzen Hund, welcher mit wildem Gebell um den ganzen Zug jagte. Bei Willi angekommen, sahen sie , dass schon zwei seiner fünf grossen Wurzeln im Boden verschwunden waren und er gerade dabei war die richtige Stellung für die dritte Wurzel zu finden.
Freudig begrüsste er die Ankommenden und geriet dabei leicht ins Wanken. Als er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, erklärte er: „Dies ist der heikelste Moment, zwei Wurzeln in der Erde, zwei auf dem Boden und eine in der Luft. Da muss ich ganz gut aufpassen, dass ich nicht hinfalle, denn dies ist eine grosse Gefahr für laufende Bäume. Wenn wir einmal auf dem Boden liegen, können wir in den meisten Fällen nur mit fremder Hilfe aufstehen.“ Er wandte sich an den Drachen und fuhr fort: „Sansibar, du kannst dich sicher noch erinnern, als ich einmal gestolpert bin und du mich im letzten Moment noch stützen konntest.“ Und wie sich der Drachen erinnern konnte, hatte ihm doch damals der ganze Rücken noch mehrere Tage weh getan: „Da hättest du dir sicher ein paar Äste gebrochen, aber es ging ja alles noch einmal gut.“ Quistel und Quastel schichteten das Holz auf und entzündeten das Feuer. Willi war noch immer damit beschäftigt die dritte Wurzel in den Boden zu versenken. Als die Spiesse über dem Feuer brutzelten, erzählte Wi nun endlich seine Geschichte weiter: „Dass alle Mäuse Reissaus genommen hatten, als ich hier ankam, habe ich euch schon erzählt. Früher, als es noch viel mehr Wichtel gab, war oft das Essen knapp und damals haben Wichtel Mäuse gefangen, gebraten und gegessen. Seitdem und das war zu Zeiten meines Urururgrossvaters fliehen alle Mäuse blitzartig, wenn irgendwo ein Wichtel erscheint. „Das mit dem Gewürz hat gut funktioniert!“ wurde Wi von Bala unterbrochen, „und das, obschon ich wirklich eine gute Nase habe. – Ich würde aber gerne mehr darüber erfahren, was du früher so gemacht hast.“ „Ja!“ sagte Willi, der gerade eine geeignete Stelle für seine vierte Wurzel suchte. „genau das würde mich auch interessieren!“ „Das Gemüse ist gar!“ sagte Quastel, welcher sich beim Zuhören um die Spiesse gekümmert hatte. So unterbrach Wi seine Geschichte, Quistel legte noch rasch Holz nach und sie setzten sich ans Feuer und assen. Brauna war im |